Ein kurzer Exkurs zum Thema EOTRH -Behandlung mit Heilpilzen
Am Markt gibt es mittlerweile mehrere Präparate, die speziell für die Behandlung von EOTRH-Patienten angeboten werden. Einige bestehen lediglich aus Mineralien und Spurenelementen, die die Versorgung der Patienten mit diesen Stoffen ergänzen sollen. Andere enthalten die angesprochenen Heilpilze. Viele dieser Präparate beinhalten jedoch in großen Anteilen Füllstoffe wie Hafermehl oder Sojamehl und nur kleine Mengen an wirklich wirksamen Bestandteilen.
Auch auf die Auswahl der Pilzsorten sollte beim Kauf geachtet werden, da bei einigen Präparaten auch wirkungslose Speisepilze (z.B. Buchenpilze) zu finden sind. Bei einigen der angepriesenen Zusatzfuttermittel findet sich leider nicht einmal eine detaillierte Deklaration der Inhaltsstoffe.
Warum überhaupt ausgerechnet Pilze?
Pilze werden als Heilmittel häufig eher vergessen. Man denkt als erstes an eine Champignon-Pfanne, an Schimmelkäse und als nächstes an die gammelige Brotscheibe, die sich schon einen grünlichen Pelz zugelegt hat. Allerdings ist auch einer der wichtigsten Wirkstoffe unserer Zeit aus einem Pilz hergestellt: Als Alexander Fleming durch einen Zufall feststellte, dass der Schimmelpilz, der seine Nährböden im Labor befallen hatte, das Wachstum von Staphylokokken verhindert, wurde der Grundstein für eine medizinische Revolution gelegt.
Die Wirksamkeit von Pilzen ist jedoch noch viel älter: Bereits Ötzi trug Birkenporlinge bei sich, die aufgrund ihrer entzündungshemmenden und antibiotischen Wirkung wohl als Hilfsmittel zur Wundheilung verwendet wurden.
Der Inhaltsstoff, der im Zusammenhang mit der EOTRH-Behandlung wohl am interessantesten ist, sind die, in bestimmten Pilzen in großen Mengen enthaltenen Beta-D-Glucane. Die Wirksamkeit auf das Immunsystem ist heute teilweise schon wissenschaftlich bewiesen. Besonders ihre Wirkung auf Tumorzellen scheint eine spannende Perspektive darzustellen. Weitere Studien zur Wirksamkeit laufen nach wie vor.
Allerdings ist die EOTRH, auch wenn die gebildeten Zementknollen der Zahnwurzeln wie Tumore aussehen, keine typische Tumorerkrankung. Fraglich ist, ob sich die schalenförmige Ablagerung von Zahnzement überhaupt mit einem unkontrollierten Zellwachstum vergleichen lässt, oder ob es sich hierbei vielleicht eher um einen Versuch des Körpers handelt eine Entzündung vom Körper abzukapseln, wie es bei einem Abszess geschieht. Das Gute ist, dass die unten aufgezählten Heilpilze bisher keinerlei Nebenwirkungen gezeigt haben, so dass man mit dem Versuch den Körper mit einem solchen Präparat zu unterstützen – bei was auch immer – nichts falsch machen kann.
Welche Sorten kommen in Frage und was sollen sie bewirken?
Der Isi-Wallach Gordon aus dem Fallbericht wurde vor allem mit Pulver aus dem
Reishi (Ganoderma lucidum, Ling Zhi oder glänzender Lackporling)
behandelt. Diesem, auch als „Pilz des langen Lebens“ bezeichneten Gewächs werden viele heilende Eigenschaften nachgewiesen. Für die EOTRH ist sicherlich, zusätzlich zum Inhaltsstoff Beta-D-Glucan, der antientzündliche und auch der antithrombotische Effekt am wichtigsten.
Weitere, häufig in den für die EOTRH-Therapie Präparaten enthaltene Pilzarten sind:
Agaricus blazei murrill (ABM, Mandelpilz)
Auch dieser Pilz enthält besonders hohe Konzentrationen an Beta-D- Glucanen und wirkt so der Tumorentstehung entgegen. Zudem unterbindet er, durch seine Inhaltsstoffe Ergosterin und Natriumpyroglutamat die Neubildung von Gefäßen und stoppt so (im Tierversuch nachgewiesen) das Wachstum einiger Tumorarten. Auch spannend, insbesondere für EMS-Patienten könnte sein, dass die Beta-Glukane auch die Zuckeraufnahme aus dem Darm bremsen sollen.
Cordyceps militaris oder sinensis (Raupenpilz)
Hat offenbar auch antibiotische Eigenschaften, regt das Immunsystem an und wirkt insgesamt stimmungsaufhellend und leistungssteigernd. Hier sind die spezifischen Eigenschaften bezüglich der EOTRH meiner Einschätzung nach eher fraglich. Zusätzlich soll er die Abgabe von Hormonen der Nebennierenrinde steigern (evtl. beim Pferd der Hirnanhangsdrüse?) und die Kortisolausschüttung bewirken. Dies sorgt zwar für einen antientzündlichen Effekt, für Cushingpatienten sollte in diesem Zusammenhang jedoch eine Risiko-Nutzen-Abschätzung vorgenommen werden.
Corolius versicolor (Schmetterlingstramte)
Auch dieser Pilz wird gegen verschiedene Krebsarten eingesetzt. Die Wirksamkeit soll besonders hormonell und viral induzierte Tumorarten betreffen. Insgesamt werden ihm auch antivirale Eigenschaften nachgesagt.
Relevant für die EOTRH-Behandlung könnte jedoch besonders die Erwähnung einer Wirksamkeit gegen Entzündungen im Bereich der Mund- bzw. Maulschleimhäute sein.
Pleurotus eryngii (Brauner Kräuter-Saitling)
Ein sehr schmackhafter Speisepilz, dem jedoch eigentlich keine Heileigenschaften zugeschrieben werden.

Shimjii (White Beech oder Brown Beech, Buchenpilz)
Zum Buchenpilz findet sich im Internet folgendes: „Er ist vielseitig verwendbar: gekocht, gebraten, gedünstet.“ Zur Verwendung als Heilpilz findet sich auch hier nichts, so dass zu unterstellen ist, dass er wie auch der Kräuter-Saitling eher als Füllmittel in den Pilzmischungen einiger Hersteller landet.
Wer ein wenig Zeit hat, kann sich die Pilzmischung auch selbst zusammenstellen oder fragt mich nach Herstellerempfehlungen.
Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Pilze in Deutschland angebaut und verarbeitet wurden. Im Idealfall haben sie ein Bio-Siegel und sind so verpackt, dass das Pulver keine Feuchtigkeit ziehen kann. Pilze aus China unterliegen in der Regel weniger Qualitätskontrollen und werden häufig im Freien angebaut, was die Kontamination mit Umweltgiften fördert. Wie nach der Katastrophe von Tschernobyl bekannt wurde, reichern sich besonders solche Stoffen in großen Mengen in Pilzen an. Um besonders beim Reishi auch die besonders Wirkstoffreichen, aufgebrochenen Pilzsporen verfüttern zu können, sollte auf die Bezeichnung „Pilzpulver vom ganzen Pilz“ geachtet werden.